Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANKE BEUHNE
MARKEE. Am 11. Januar fand nicht nur eine Sondersitzung der Stadtverordnetenversammlung Nauen, sondern auch die monatliche Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative "Gegenwind Nauener Platte" e.V. in Bredow statt. Eingeladen waren als Gäste die SPD-Bundestagsabgeordnete Angelika Krüger-Leißner sowie der Landtagsabgeordnete Udo Folgart. Beide verfolgten sehr interessiert den Filmbeitrag, den die Bürgerinitiative dort erstmals präsentierte unter dem Motto "Nauener Platte, Landschaftsbilder". Es entwickelte sich eine angeregte Diskussion, wobei beide Abgeordneten bemüht waren, mit uns nach Lösungen zu suchen, die zumindest in Zukunft Schlimmeres verhindern. Sollten die weiteren geplanten 70 Anlagen tatsächlich gebaut werden, wäre die Nauener Platte ein Paradebeispiel für Zerstörung von Landschaft für Mensch und Tier. Wir wollen nicht glauben, dass wir das Landesopfer für ganz Brandenburg sein sollen. Und deshalb kämpfen wir für den Erhalt unseres Lebensraums! Denn hier leben wir und wir haben auch Rechte - nicht nur Fledermäuse und Rotmilane!
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
HAVELLAND. Weit mehr als 100 Windräder drehen sich schon auf der Nauener Platte. Viel mehr sollen es nach dem Willen von Landrat Burkhard Schröder aber nicht werden. Schon vor dem Aufkochen des jüngsten Streites in der Stadt Nauen um neue Anlagen in Markee hat die Kreisverwaltung Überlegungen angestellt, was der Region helfen könne. "Wir haben das Ziel, den weiteren Ausbau von Windkraftanlagen auf der Nauener Platte zu begrenzen", erklärte Landrat Burkhard Schröder gegenüber der MAZ. Deshalb wolle der Landkreis Havelland jetzt einen Vorstoß unternehmen, den bestehenden Teilplan "Wind" des Regionalplanes zu ändern oder zu ergänzen. Um diesen Sachverhalt zu besprechen, treffen sich Vertreter der Landkreise Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark und Havelland mit Verantwortlichen der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming am 25. Januar in Nauen.
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: BIRGIT KLATT
MARKEE. Wer am 11. Januar bei der Sondersitzung der Stadtverordneten im Nauener Rathaus anwesend war, der bekommt langsam den Eindruck, dass Herr Bürgermeister Fleischmann nicht genug von den "Geld bringenden" Windmühlen bekommen kann. Wie ist es sonst zu erklären, dass er sich immer noch vehement gegen den Bürgerwillen stellt?
Seit langem kursieren Gerüchte, dass ein Bürgermeister einst die Hand hoch hielt, als es um die Aufteilung der Flächen für Windkraftnutzung ging. Er handelte sicher in gutem Glauben für seine Stadt. Fakt ist, dass sich mittlerweile auf der Nauener Platte 120 Windkraftanlagen drehen und weitere geplant sind. Menschen machen Fehler, das ist nicht verwerflich. Größe besteht jedoch darin, zu seinen Fehlern zu stehen und diese für die Zukunft zu vermeiden. Diesen Eindruck hat man bei Herrn Bürgermeister jedoch nicht. Er schiebt konsequent jede Schuld von sich und versucht, sich vor einer klaren Positionierung zum Thema Windkraft zu drücken. Verhinderungsplanung? Wo denn? Das kann uns niemand ernsthaft vorwerfen. Die Argumente der Stadt sind immer dieselben. Das geht nicht, dies geht nicht, man habe sich an übergeordnete Planungen zu halten.
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
NAUEN. Im Entwurf des Nauener Flächennutzungsplanes (FNP) wird es einen windradfreien Korridor östlich und südöstlich von Markee geben. Ob die Genehmigungsbehörde (Landkreis) mit dieser Variante mitgeht, wird sich im nächsten Jahr zeigen.
Mit knapper Mehrheit von 13 zu zwölf Stimmen lehnte das Nauener Stadtparlament am Mittwochabend den Verwaltungsvorschlag zu Windgebieten bei Markee im Flächennutzungsplan ab. Der beinhaltete eine Reduzierung von Windrädern aber nicht den völligen Verzicht auf neue Anlagen. Die Stadtverordneten folgten stattdessen dem Vorschlag des Markeer Ortsbeirates, der da sagt: keine weiteren Anlagen und Festschreiben von Höhenbegrenzungen für bestehende und im Bau befindliche Windmühlen.
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: HORST KNOP
WUTZETZ. Am 24. November 2005 haben sich die Mitglieder des Bauausschusses dafür entschieden, dem Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung Nauen die von mehreren Seiten eingebrachte Minimalvariante der Möglichkeit zur Errichtung von Windkraftanlagen (= WKA) zur Einarbeitung in den Flächenutzungsplan (=FNP) zu empfehlen. Diese Minimalvariante beinhaltet unter anderem, dass im Windeignungsgebiet östlich Markees keine WKA errichtet werden sollen. In weiteren Teilen des Windeignungsgebietes soll eine Höhenbegrenzung für WKA festgelegt werden. Die Möglichkeit dieser Minimalvariante ist dadurch eröffnet, dass die Regionalplanung Havelland-Fläming die Gemeinden im Rahmen der Bauleitplanung ermächtigt hat, innerhalb der Eignungsgebiete eine kleinräumige Steuerung unter Berücksichtigung städtebaulicher, landschaftspflegerischer und weiterer örtlicher öffentlicher Belange vorzunehmen, soweit diese Belange bisher noch nicht berücksichtigt werden konnten. Sollte diese Variante im Genehmigungsverfahren des FNP Bestandskraft erlangen, wäre die so genannte Nauener Platte um einen die Bürger belastenden kommunalpolitischen Konflikt ärmer.
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: THOMAS WACHS
TREUENBRIETZEN/HAVELLAND. Die Akzeptanz von Windparks war Gegenstand einer Umfrage, die die Regionale Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming seit März durchgeführt hatte. Die Ergebnisse der im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projektes Wind-Tech-Know erfolgten Befragung hat Lutz Klauber von der Planungsstelle jetzt in Treuenbrietzen vorgestellt und mit Vertretern aus Kommunen sowie einem Investor diskutiert.
Deutlich wurde in der Auswertung, dass Windräder vor allem dort akzeptiert werden, wo die Kommunen und ihre Bürger direkt davon profitieren. Doch gebe es lokal durchaus Unterschiede. So widerspiegelten beispielsweise die Werte der Gemeinde Kloster Lehnin eine vergleichsweise aufgeschlossene Haltung zur Windkraft und die mit 60 Prozent Zustimmung höchste Akzeptanz überhaupt. In Werder, bezogen auf die Glindower Platte, kann man auf solche Anlagen gern verzichten. In Dahme/Mark, Niemegk, Ketzin und Treuenbrietzen zeigte sich eine stärkere Ausgewogenheit zwischen positiven und ablehnenden Einstellungen, während die negativen Einschätzungen in der Gemeinde Brieselang und der Stadt Nauen überwiegen. Für die Studie angeschrieben worden waren mehr als 2000 Bürger aber auch Kommunen und sechs Investoren. Ausgewertet wurden 1155 zurückgeschickte Fragebögen.