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Landkreis unternimmt Vorstoß zur Änderung des Teilplanes "Wind"

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

HAVELLAND. Weit mehr als 100 Windräder drehen sich schon auf der Nauener Platte. Viel mehr sollen es nach dem Willen von Landrat Burkhard Schröder aber nicht werden. Schon vor dem Aufkochen des jüngsten Streites in der Stadt Nauen um neue Anlagen in Markee hat die Kreisverwaltung Überlegungen angestellt, was der Region helfen könne. "Wir haben das Ziel, den weiteren Ausbau von Windkraftanlagen auf der Nauener Platte zu begrenzen", erklärte Landrat Burkhard Schröder gegenüber der MAZ. Deshalb wolle der Landkreis Havelland jetzt einen Vorstoß unternehmen, den bestehenden Teilplan "Wind" des Regionalplanes zu ändern oder zu ergänzen. Um diesen Sachverhalt zu besprechen, treffen sich Vertreter der Landkreise Teltow-Fläming, Potsdam-Mittelmark und Havelland mit Verantwortlichen der Regionalen Planungsgemeinschaft Havelland-Fläming am 25. Januar in Nauen.


"Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Mehrheit zusammen bekommen, um in der nächsten Regionalkonferenz der Regionalen Planungsgemeinschaft einen Änderungsantrag zum Teilplan "Wind" durchzubringen", so Schröder weiter. Obwohl die benachbarten Landkreise von der wachsenden Zahl der Windräder nicht so stark betroffen sind wie das Havelland, sei das Bewusstsein auch dort inzwischen geschärft, ein Auswuchern zu unterbinden.

Konkret könnten die angestrebten Änderungen des Teilplanes "Wind" so aussehen, dass bestimmte Flächen nach Ablauf der Abschreibungsfrist vorhandener Anlagen als Eignungsgebiete herausgenommen werden. Außerdem solle das Re-Powering, also das Aufstocken der bisherigen 100 Meter hohen Windräder, eingeschränkt werden. "Die technische Entwicklung bei den Windkraftanlagen sei so rasant vonstatten gegangen, was damals weder Kommunalpolitiker noch Planer einschätzen konnten", begründet der Landrat. Jetzt müsse man die Frage stellen, was wir tun können."

Der vor wenigen Tagen von der Mehrheit des Nauener Stadtparlaments eingeschlagene Weg des "Alles oder Nichts" um weitere Windräder im Raum Markee zu verhindern, sieht der Landrat trotzdem skeptisch. "Das geforderte Zielabweichungsverfahren dauert lange und birgt das Risiko eines negativen Ergebnisses. Während der Bearbeitungszeit gilt aber der Teilplan "Wind", so dass die Investoren einen Rechtsanspruch auf Genehmigung neuer Anlagen haben." Lediglich das Landesumweltamt könne aus Artenschutzgründen Einwände geltend machen.