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Nach einer Sondersitzung in Nauen

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: BIRGIT KLATT

MARKEE. Wer am 11. Januar bei der Sondersitzung der Stadtverordneten im Nauener Rathaus anwesend war, der bekommt langsam den Eindruck, dass Herr Bürgermeister Fleischmann nicht genug von den "Geld bringenden" Windmühlen bekommen kann. Wie ist es sonst zu erklären, dass er sich immer noch vehement gegen den Bürgerwillen stellt?
Seit langem kursieren Gerüchte, dass ein Bürgermeister einst die Hand hoch hielt, als es um die Aufteilung der Flächen für Windkraftnutzung ging. Er handelte sicher in gutem Glauben für seine Stadt. Fakt ist, dass sich mittlerweile auf der Nauener Platte 120 Windkraftanlagen drehen und weitere geplant sind. Menschen machen Fehler, das ist nicht verwerflich. Größe besteht jedoch darin, zu seinen Fehlern zu stehen und diese für die Zukunft zu vermeiden. Diesen Eindruck hat man bei Herrn Bürgermeister jedoch nicht. Er schiebt konsequent jede Schuld von sich und versucht, sich vor einer klaren Positionierung zum Thema Windkraft zu drücken. Verhinderungsplanung? Wo denn? Das kann uns niemand ernsthaft vorwerfen. Die Argumente der Stadt sind immer dieselben. Das geht nicht, dies geht nicht, man habe sich an übergeordnete Planungen zu halten.

Wo war Herr Fleischmann, als im letzten Sommer zwei Mitglieder der Bürgerinitiative in den Hungerstreik traten? Trotz persönlichen Telefonats von SPD-Bundestagsabgeordneter Angelika Krüger-Leißner sah Herr Fleischmann keinen Grund, sich dort sehen zu lassen. In den Medien konnte jeder mitverfolgen, welche Politiker sich zu Wort gemeldet haben und dass sie ihre Unterstützung zugesagt haben. Nur einer ward nicht gesehen, "unser" Bürgermeister Fleischmann.
Nun wurde am Mittwoch erneut abgestimmt und der gleiche Beschluss gefasst wie am 14. Dezember 2005 mit der Ergänzung, dass ein Zielabweichungsverfahren angestrebt wird. Um dabei erfolgreich zu sein, kommt es natürlich auf eine fundierte rechtliche Begründung an. Wer könnte diese besser abgeben als ein Rechtsanwalt, der sowohl die Bürgerinitiative als auch die Stadt Nauen bisher immer gut beraten hat? Ob eine Kanzlei, die den Werdegang der Windkraftgeschichte auf der Nauener Platte nicht miterlebt hat, erfolgreich eine solche Begründung abgeben kann?