Bürgerinitiative "Gegenwind" baute gestern Zelt und Transparente ab
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
BREDOW. Genau 50 Tage stand das grüne Zelt an der Bundesstraße 5. Gestern Nachmittag, kurz vor Schließung der Wahllokale, beendete die Bürgerinitiative "Gegenwind" ihre Protestaktion gegen weitere Windräder auf der Nauener Platte. "Wegen des Beginns der Ausbauarbeiten am letzten, vierstreifigen Teilstück der B 5 vor Nauen verlassen wir diesen Platz", sagte BI-Vorsitzender Thomas Roscher gegenüber der MAZ. "Das heißt natürlich in keiner Weise, dass wir unseren Kampf einstellen. Wir werden weiter auf Versammlungen in Nauen, Brieselang, Ketzin und Wustermark vor Ort sein und uns jeden ersten Freitag im Monat um 19 Uhr im Zaunkönigweg in Wustermark treffen."
Mehr als 1000 Bürger haben sich seit dem 31. Juli mit ihrer Unterschrift gegen den Bau zusätzlicher Windkraftanlagen gewandt. Diese Liste hat die Bürgerinitiative Brandenburgs Infrastrukturminister Frank Szymanski und Landrat Burkhard Schröder übergeben. Schon das sei ein großer Erfolg, meinte Peter Eichholz, der zunächst mit Rudolf Bachmann in einen Hungerstreik getreten war und diesen später in eine Mahnwache wandelte. "Die Erkenntnis, dass die Belastungsgrenze der Menschen vor Ort, was Windräder angeht, erreicht ist, ist bei der Politik angekommen", ergänzte Thomas Roscher. Dazu beigetragen habe auch die enorme Medienpräsenz. Diverse Zeitungen aus Berlin und Brandenburg, ja aus Frankreich und Holland sowie verschiedene Fernsehsender (unter anderem Arte, Deutsche Welle und RBB) haben über das Protestzelt berichtet. "So haben wir mehr Bürger erreicht, als in der gesamten Zeit seit der Gründung der BI Ende 2003", sagte Roscher. Ziel bleibe es, die bisher verfehlt laufenden Einzelplanungen der Gemeinden auf der Nauener Platte zu koordinieren. "Deshalb werden wir die jetzt anstehenden wichtigen Entscheidungen in Sachen Windkraft begleiten und wenn es sein muss, auch weitere Mahnwachen organisieren." Zunächst aber will der Vorsitzende der Bürgerinitiative "Gegenwind" an den Landrat schreiben und an den für Ende September angekündigten "Windgipfel" mit allen Beteiligten erinnern. "Noch wissen wir keinen Termin, aber vielleicht dauert es ja auch etwas länger", so Roscher.