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Markeer Kita

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER

MARKEE. Geforscht haben die Kinder in der Markeer Kita "Kunterbunt" schon seit langem. Sie beschäftigten sich mit Fragen wie: Ist schwarz gleich schwarz? Was passiert, wenn man Selters oder Zitrone in den Rotkohlsaft mischt oder wie elektrifiziert man ein Haus? "Das gehört einfach zu unserem Kita-Konzept", erzählt Erzieherin Silke Finke.

Gestern wurde dieser Forscherdrang der insgesamt 59 Knirpse sogar belohnt. Ab sofort darf sich die Einrichtung in der Schulstraße "Haus der kleinen Forscher nennen." Rainer Lentz von der gleichnamigen Stiftung überreichte nicht nur eine entsprechende Urkunde, sondern auch gleich noch ein Schild, "was einen würdigen Platz an der Eingangstür bekommen wird", verriet Kita-Leiterin Heike Riegel.
Naturwissenschaft und Technik für Kinder in Vorschuleinrichtungen erlebbar zu machen, sei das Ziel der Stiftung "Haus der kleinen Forscher", meinte Rainer Lentz. "Dabei gehe es nicht darum, dass die Kinder irgendetwas aus Büchern auswendig lernen. Es geht darum, Spaß am Experimentieren zu haben und den Wissenshunger zu stillen."


Im Jahre 2006 war die Initiative „Haus der kleinen Forscher" von der Helmholtz-Gemeinschaft, den Firmen McKinsey & Company sowie Siemens AG und der Dietmar Hopp Stiftung ins Leben gerufen worden. Mittlerweile ist ein bundesweites Netzwerk entstanden, was derzeit 3140 Kitas betreut. In der Region um Potsdam sind derzeit 100 Einrichtungen beteiligt. Bis zum Jahr 2010, so hofft die Initiative, sollen möglichst alle Kitas in Deutschland kleine Forscherhäuser sein. Gefördert wird die Initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

In einer Zeitung seien die Markeer Erzieherinnen auf die Forschungsinitiative aufmerksam geworden, erzählte Silke Finke. "Und weil bei uns die Natur schon immer eine große Rolle spielte, haben wir gesagt: Super, das passt."

Die Erzieherin besuchte dann insgesamt sieben Workshops, in denen sie von erfahrenen Trainern kostenlos so fortgebildet wurde, dass sie die naturwissenschaftliche Inhalte den Kindern vermitteln kann. "Dieses Wissen werden die Erzieherinnen nach und nach an ihre Kolleginnen in den Einrichtungen weitergeben", ergänzte Rainer Lentz.

Wie gut das in der Markeer Kita, die in freier Trägerschaft eines Elternvereins geführt wird, funktioniert, demonstrierte gestern die kleine Jennifer. Erst tropfte sie Selters in den Rotkohlsaft, um zu zeigen, dass sich das Gemisch hellrot färbt. Dann gab sie etwas Natron in den Saft, so dass aus der roten eine schwarze Flüssigkeit wurde.

Nauens Bürgermeister Detlef Fleischmann überreichte statt Blumen 100 Euro und zeigte sich beeindruckt: "Ich würde mir wünschen, dass viele Erwachsene auch die Gabe hätten, so neugierig und wissensdurstig zu sein."