Markeer wollen Lkw-Durchfahrtverbot
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANDREAS KAATZ
MARKEE. Die Schmerzgrenze für die Einwohner von Markee und Markau ist jetzt endgültig erreicht. Sie wollen dem permanenten Lkw-Verkehr durch ihren Ort ein Ende bereiten. Etwa 40 Anlieger der Landesstraße 86 fanden sich unlängst zusammen und gründeten die "Interessengemeinschaft Durchfahrtverbot für den Schwerlastverkehr durch Markee".
Wie Jürgen Piel sagt, der zum "harten Kern" des Bürgerprotestes zählt, wolle man jetzt über geeignete Aktionen nachdenken. Piel hat in den zurückliegenden Tagen rund 100 Unterschriften gesammelt, zog von Haustür zu Haustür. Aber auch in der Kita und beim Arzt lagen Listen aus.
"Für uns kommt es jetzt darauf an, die Aktivitäten zu bündeln", sagte der Anwohner, der in einer der 90-Grad-Kurven wohnt. Denn wie sich bei der Zusammenkunft heraus gestellt hatte, gab es auch schon von anderen Markeern Aktionen. Einige hatten an den Landrat geschrieben, andere an den Landesbetrieb Straßenwesen. Nach Auskunft von Piel habe an dem Abend auch ein Schreiben des Landesbetriebes von 2006 vorgelegen. Darin sei zugesichert worden, dass der starke Durchfahrtsverkehr ein Ende hat, sobald die Straße von Wernitz nach Ketzin fertiggestellt ist. Die ist zwar jetzt fertig, doch geändert habe sich nichts. Die Markeer werfen der Behörde vor, untätig zu sein.
Wie berichtet, leiden die Markeer seit Jahren unter dem Schwerlastverkehr, der immer mehr zugenommen hat. Vor allem Autotransporter sowie Müll-Lkws auf dem Weg von und zur Deponie nutzen die Strecke. Einer Verkehrszählung aus dem Jahre 2005 zu Folge, befahren innerhalb von 24 Stunden knapp 2000 Fahrzeuge die Straße durch Markee, darunter fast zehn Prozent Lkws.
Der Leiter des Landesbetriebes, Manfred Rathert, will sich jetzt für ein Nachtfahrverbot für Schwerlaster einsetzen, nachdem es im ersten Anlauf nicht gelungen war, ein Durchfahrtsverbot durchzusetzen. Ein grundhafter Ausbau der Pflasterstraße gestaltet sich als schwierig, da die L 86 auf diesem Abschnitt zum so genannten Grünen Netz der Landesstraßen zählt - mit wenig Chancen auf größere Investitionen.
Die Markeer jedenfalls wollen sich mit einem Nachtfahrverbot nicht zufrieden geben. Sie planen für die Zukunft Aktionen, wollen unter anderem die Betriebe anschreiben, deren Lkws dort durchfahren.