Montag fällt eine Vorentscheidung zum Trägerwechsel der Markeer Kita
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
MARKEE. Der 3. März 2003 könnte zu einem unverzichtbaren Datum für die Dorfchronik von Markee werden. Wenn das gelingt, was sich alle Gemeindevertreter erhoffen - die Gründung eines Elternvereins, der die kommunale Kita "Kunterbunt" übernimmt.
Die Chancen stehen etwa fifty-fifty, dass sich genügend motivierte und engagierte Markeer finden, die diesen ehrenamtlichen, aber nicht zu unterschätzenden Job machen wollen. "In der ersten Elternversammlung haben wir über Risiken und Vorteile informiert", sagt Bürgermeister Anke Meißner. "Jetzt hatten die Eltern Zeit zum Nachdenken, nun muss eine Entscheidung her."
In Gang gesetzt wurde das ganze Prozedere wegen der drohenden Eingemeindung Markees nach Nauen. Aus Sorge um den Erhalt der Kita im Dorf will die Gemeinde noch vor der Kommunalwahl im Herbst die Kita abgeben.
Gelingt die Elternvereinsgründung nicht, soll ein anderer freier Träger gefunden werden. Die öffentliche Ausschreibung endete gestern. Bisher hatten sich die Arbeiterwohlfahrt, der Arbeiter-Samariter-Bund und ein Johanniterbund aus Berlin beworben. "Die Eltern haben Vorrang", unterstreicht Gemeindevertreter Rainer Gericke noch mal die Position des Dorfparlamentes.
Ein möglicher Elternverein als Träger hätte in der Startphase den Vorteil, dass das Amt Nauen-Land, solange es noch existiert, die Verwaltung der Kita erledigen würde. "Trotzdem lastet eine enorme Verantwortung auf den Eltern", sagt Reinhard Fischer, der in der Stadtverwaltung Nauen für Kitas verantwortlich. Am Beispiel der Nauener Kita "Borstel", die ebenfalls von einem Elternverein geführt wird, versucht er zu erklären: "Zunächst prüfen das Landesjugendamt und das Jugendamt des Kreises den Träger. Dann muss sich der Träger natürlich um die Zuschüsse von Land, Kreis und Kommune kümmern." Allein die Kita "Borstel" benötigt in diesem Jahr einen direkten Zuschuss der Stadt Nauen von 254.000 Euro, bei 95 Kindern und zwölf Erzieherinnen.
Wenn das Land Brandenburg das Kitagesetz wie geplant ändert und weitere Zuschüsse und Ansprüche streicht, muss der Träger das Geld woanders besorgen oder sparen. Oder es erhöhen sich die Elternbeiträge.
Die Angst vor einer Schließung der Kita im Falle der Eingemeindung nach Nauen mildert die Tatsache, dass das Markeer Haus "Kunterbunt" gut belegt und vor allem im Bedarfsplan des Kreises Havelland enthalten ist.