Behindertenschule Markee wird 10 / Förderverein will anderen Standort
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
MARKEE. Heute wird gefeiert in der Förderschule für Geistigbehinderte Markee. Die 52 zum Teil mehrfach schwerstbehinderten Kinder, ihre 19 Lehrerinnen und drei Erzieherinnen führen kleine Stücke, Tänze und Geschichten auf. An Ausstellungstafeln können Eltern und andere Besucher erkennen, was in dem Schulgebäude in Markee tagein, tagaus so passiert und in der Vergangenheit geschehen ist. Vor zehn Jahren zog die Behindertenschule von der Leinestraße in Falkensee nach Markee um. In dem Flachbau an der Straße "An den Neubauten" werden seither geistig behinderte Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre unterrichtet.
"Wir sind eine Ganztagsschule, in der die Schüler nach dem Alter und nicht nach dem Grad der Behinderung in Gruppen lernen", erklärt Schulleiterin Brigitte Großer. Für jeden Einzelnen werde ein individueller Förderplan erstellt. Die Schule nehme auch Kinder auf, die in der allgemeinen Förderschule gescheitert sind, so Brigitte Großer. Besonders glücklich sind Schüler und Lehrer darüber, dass sie im nächsten Jahr endlich mehr Platz haben werden. Nach dem Umzug der benachbarten Markeer Kita in die alte Schule pachtete der Landkreis als Schulträger die Kita von der Gemeinde. Drei große und mehrere kleinere Räume kommen dazu", sagt die Schulleiterin. In den nächsten Tagen beginne der Umbau. Diese Erweiterung der Schule begrüßen auch die 30 Mitglieder des Fördervereins Geistig Behinderte Havelland e.V., der sich 1991 gründete. "Damals mit dem Ziel, den Wegzug der Schule aus der Stadt Falkensee in das Dorf Markee zu verhindern", erinnert sich Vereinsvorsitzender Günter Siegert. In dem Gebäude in Falkensee sei kein Unterricht mehr möglich gewesen. Aber Markee sollte laut Kreis nur eine Zwischenlösung sein. "Heute will davon keiner mehr was wissen", ärgert sich Siegert. Der Förderverein werde nicht locker lassen und für einen Schulstandort in einer Stadt kämpfen. Nur dort sei eine soziale Integration der geistig behinderten Kinder möglich. "Das kann der Landkreis auch nicht mit den versprochenen zusätzlichen Fahrten für die Schüler nach Nauen ausgleichen. Und selbst die sind bisher nicht finanziell abgesichert."