Quelle: Preußenspiegel, Verfasser: FWE
MARKEE. Cannabis und Chrystal waren seine ständigen Begleiter. Bereits mit 13 Jahren geriet Marko Nonnemann in den Drogensumpf. Geschlagen und gedemütigt von stärkeren Jungen, wollte er nicht mehr Opfer sein. So schloss sich der heute 19-Jährige denen an, die keine Angst hatten, sondern Angst verbreiteten. Regelmäßiger Konsum von Drogen, Einbrüche, räuberische Erpressung und Bandendiebstahl bestimmten fortan sein Leben. Solange, bis die Justiz ihn einholte.
Zunächst kam Marko mit einer Bewährungsstrafe davon. Doch die Drogen ließen den Jugendlichen nicht los. Er pflanzte Cannabis an und begann zu dealen. Irgendwann spritzte sich Marko dann Chrystal. "Ich kam mit einer Überdosis ins Krankenhaus, wo ich 7 Tage im Koma lag."
Zwei katholische Schwestern waren seine letzte Chance, dem Gefängnis zu entkommen. Sie besuchten den Dresdner im Krankenhaus und erzählten ihm von der Fazenda, in dem junge Menschen, die auf die schiefe Bahn geraten sind, sich rehabilitieren können. Nun ist Gut Neuhof seit sechs Monaten sein Zuhause. Einfach sei das Leben für ihn dort nicht: keine Drogen, viel Arbeit und ausgiebiges Beten. "Einerseits bin ich nicht freiwillig hier, andererseits tut es mir aber auch gut. Das Arbeiten tut mir gut", so Marko. Einmal wurde er auf der Fazenda bereits rückfällig. Er erzählte dem Hofleiter von seinem erneuten Drogenkonsum, legte es darauf an, rausgeschmissen zu werden. "Doch die haben mich nicht rausgeworfen" erzählt der 19-Jährige. Auch, wenn ihn das Beten nervt, will er versuchen, sein Jahr auf der Fazenda durchzuhalten. Er denkt nun öfter über sein Leben nach. Über das, was passiert ist und über das, was nach der Fazenda kommen mag. Es tut ihm nun auch leid, dass er andere Menschen verletzt hat. Noch kann sich Marko zwar nicht vorstellen, dass er nie wieder Drogen nehmen wird, doch er sieht bereits seine Fortschritte. Als er auf die Fazenda kam, war er aggressiv, schlug auf Türen ein und war voller Wut. Jetzt ist er schon viel ruhiger geworden, hat gelernt, andere zu akzeptieren, wie sie sind. Marko freut sich auf sein Leben nach der Fazenda. Er will seinen Schulabschluss machen und eine Ausbildung in der Gastronomie beginnen.
Die Fazenda Gut Neuhof nimmt auch weiterhin Jugendliche auf, die eine Auszeit brauchen. Ein Jahr lang mit Tieren, in der hofeigenen Bäckerei oder Fleischerei arbeiten - über sein Leben nachdenken und es wieder in den Griff bekommen.
Zu erreichen ist die Fazenda unter Telefon: 03321-451200. Adresse: Fazenda Gut Neuhof, Neuhof 2, 14641 Nauen, OT Markee.