Straße zum Gut Neuhof in Markee offiziell eingeweiht
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
MARKEE. Gut vier Monate nach der Verkehrsfreigabe war am Dienstag in Markee erneut ein buntes Flatterband über die Straße nach Neuhof gespannt. Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze und Landrat Burkhard Schröder eröffneten nun offiziell den neuen landwirtschaftlichen Weg, denn jetzt sind auch alle Pflanzungen erledigt.
Auf einer Länge von 2400 Metern rollen Autos und Radfahrer jetzt über eine 3,50 Meter breite Asphaltdecke mit überfahrbaren Banketten. 30 Bäume wurden nachgepflanzt. Das Ministerium förderte das Projekt mit rund 271 000 Euro. Der Nauener Eigenanteil liegt bei rund 90 000 Euro.
Dieser Weg sei für die touristische wie auch die agrartouristische Entwicklung von Nauen und Umgebung von Bedeutung, weil er nicht nur von Landwirten genutzt werde, sondern auch die neue Zufahrt für die Fazenda auf Gut Neuhof ist. Dietmar Schulze weiter: "Dank der jetzt sicheren Zufahrt sind gute Bedingungen für das Bestehen und den weiteren Aufbau der Fazenda gegeben, die 15 Arbeitsplätze werden erhalten und können vielleicht mit neuen Projekten erweitert werden."
Vor zehn Jahren entstand in Markee auf Gut Neuhof die Fazenda. Es ist ein Rehabilitationszentrum für drogenabhängige Jugendliche aus ganz Deutschland. Gegenwärtig werden hier 25 junge Männer betreut. Die Einrichtung in dieser Form und Größe ist deutschlandweit einmalig.
"Für uns ist diese Straße eine Lebensader", sagte der auf dem Gut agierende Pfarrer Georg Schlütter. Er erinnerte an einen Vorfall vor einigen Jahren, als die ARD einen Weihnachtsgottesdienst von der Fazenda aus live übertragen wollte. "Wenige Tage vor der Sendung wurde abgesagt, weil die hochsensible Technik nicht über den Holperweg fahren konnte." Noch bedauerlicher aber sei Weihnachten 2004 gewesen, als plötzlich der Heizöltank leer war und der Lieferant am Ortsausgang von Markee wegen des schlechten Weges wieder umdrehte.
Ein Standbein des Gutes ist die landwirtschaftliche Produktion. Sie dient der Eigenversorgung und wird über die Direktvermarktung, wie Produkte aus der Schlachterei und Bäckerei, im Landkreis Havelland und darüber hinaus per Internet verkauft. "Auch deshalb sind wir jetzt sehr froh, nach zehn Jahren endlich einen vernünftigen Weg zu haben", so Schlütter. In Eigenregie hatten Bewohner der Fazenda bereits eine Trinkwasser- und eine Schmutzwasserleitung vom Gut bis Markee verlegt. "Jetzt wünschen wir uns, dass noch weitere Obstbäume an der Straße gepflanzt werden, damit wir den Eigenbedarf leichter decken können", ergänzte der Pfarrer.