Dank Nachbarschaftshilfe ist der Innenausbau abgesichert
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: W.G.
NAUEN. Zwei Ortsteile verständigten sich, das Feuerwehrgerätehaus Markee kann fertig gestellt werden. Während der jüngsten Nauener Stadtverordnetenversammlung geschah dies quasi zwischen den Beschlüssen. Den Antrag dazu brachte die Fraktion der Ländlichen Wählergemeinschaft (LWN) ein.
Unterm Strich verzichtet Wachow auf Geld zugunsten des Nachbarn Markee. Und das kommt so: Für Investitionen in den Nauener Ortsteilen stehen 2004 etwa 100 000 Euro bereit. Auf der dafür von der Verwaltung erstellten Prioritätenliste war Wachow mit etwa 20 000 Euro vorgesehen. Das Geld ist der Eigenanteil der Stadt Nauen für den geförderten ländlichen Wegebau von Wachow zum Riewendsee, der mittlerweile zu zwei Dritteln geschafft ist.
Besagte 20 000 Euro müssen allerdings nicht mehr aus dem Haushalt der Stadt, sondern können von einem Sonderrücklagefonds entnommen werden. "In Wachow", so bestätigte Ortsteilbürgermeister Bernhard Reinicke, "sind durch den Verkauf einst gemeindeeigener Grundstücke 30 000 Euro in die Kasse gekommen." In den städtischen Haushalt habe dieses Geld nicht eingestellt werden können, da das Gericht die Eingemeindung Wachows nach Nauen aus formellen Gründen für verfassungswidrig erklärt und alle Vermögensgeschäfte bis zu einer endgültigen Klärung verboten habe. So ist diese Summe derzeit in einem Sonderfonds deponiert, bei Zustimmung des Wachower Ortsbeirates ist eine Verwendung für kommunale Zwecke in Wachow aber möglich. Der Beschluss des Ortsbeirates steht noch aus.
Nauens Bauausschussvorsitzender Udo Grelzik (SPD) begrüßte die mündliche Übereinkunft ausdrücklich. Es handele sich um ein Kooperieren im Sinne der Stadt insgesamt, ein Beispiel, das Schule machen sollte.
Der Rohbau des Markeer Gerätehauses steht. Die Finanzierung hatte die Gemeinde Markee in 2003 sichergestellt. Für den Innenausbau mit Büro, Sanitärtrakt und einen Aufenthaltsraum reichte das Geld nicht. Markees Ortsteilbürgermeister Roland Borchert freut sich natürlich über die Wachower Hilfe. "Gleichzeitig ärgert mich, dass wir die Rücklage von rund 80 000 Euro, die Markee mit in die Stadt Nauen gebracht hat, nicht dafür verwenden können."