Gemeinde Markee will Überleben der Kita "Kunterbunt" sichern
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
MARKEE. Die Angst vor der Eingemeindung in die Stadt Nauen und den Folgen ist spürbar in Markee. Deshalb zerbrechen sich die Gemeindevertreter jetzt intensiv darüber die Köpfe, wie man was im Dorf retten kann.
Jüngstes Beispiel ist die Kita "Kunterbunt". In der gemeindlichen Einrichtung werden derzeit 58 Kinder von fünf Erzieherinnen betreut. "Die Auslastung des Hauses ist gut", bestätigte die für Kita-Fragen verantwortliche Mitarbeiterin des Amtes Nauen-Land Doris Werder am Dienstag den Gemeindevertretern. Trotzdem muss die Gemeinde Markee Jahr für Jahr rund 100.000 Euro zubuttern, um den Betrieb abzusichern.
"Wenn wir wirklich zu Nauen gehören, besteht die Gefahr, dass die Stadt aus Kostengründen unsere Einrichtung dichtmacht", sagt Bürgermeisterin Anke Meißner. Deshalb überlege man, die Kita an einen freien Träger zu übergeben. "Nicht aus finanziellen Gründen, nur wegen der besseren Überlebenschancen", ergänzte die Bürgermeisterin.
Kita-Leiterin Heike Riegel und ihre Kolleginnen haben sich mit dem Problem bereits auseinander gesetzt. "Wir gehen unbeleckt an die Sache ran, wollen aber natürlich auch bei Verhandlungen mit freien Trägern dabei sein. Denn es geht für die Erzieherinnen um Tariflöhne und die Anerkennung ihrer Arbeitsjahre."
Auf Anraten von Amtsdirektor Richard Heynisch entschieden sich die Gemeindevertreter zunächst dafür, in einer brandenburgweiten Ausschreibung nach einem möglichen Träger zu suchen, um dann viele Auswahlmöglichkeiten zu haben.
Zuvor hatte Doris Werder schon die generelle Bereitschaft des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Arbeiterwohlfahrt zur Übernahme der Markeer Kita verkündet. Zum Vergleich liegt den Markeern jetzt auch der Vertrag zwischen der Gemeinde Grünefeld und dem ASB, der seit 1992 die Kita in dem Gliendorf betreibt, vor.
Mitentscheidend für ein Überleben der Markeer Kindereinrichtung nach einer möglichen Eingemeindung werde das Konzept sein, so Heynisch. Wenn das stimmt, könne auch die Stadt Nauen später nicht so einfach das Haus schließen.
Als weitere Option für einen Träger der Kita haben die Markeer Gemeindevertreter auch einen Elternverein im Auge - ähnlich wie es in der Nauener Kita "Borstel" funktioniert. Deshalb will die Gemeinde jetzt mit der dortigen Leiterin einen Gesprächstermin vereinbaren.