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Bürgermeisterin Meißner: "Amt Nauen-Land hat die Fristen verschlafen"

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser:

MARKEE. Im Markeer Ortsteil Neugarten, in unmittelbarer Nähe der Bushaltestelle, wird ein Funkmast für das D1-Netz errichtet. Das Fundament ist fast fertig. Bauherr ist die DeTe Immobilien- und Service GmbH Berlin.

Völlig ahnungslos sind die Markeer. "Bis Dienstag habe ich nichts gewusst", beklagt Bürgermeisterin Anke Meißner. Genauso ging es den anderen Gemeindevertretern. Erst durch Nachfragen im Amt Nauen-Land erfuhren die Gemeindepolitiker, dass es seit September eine Baugenehmigung für einen Antennenträger gibt.

Genau diesen Funkmast wollten die Gemeindevertreter zumindest am jetzigen Standort nicht. Deshalb gaben sie bereits im August des Vorjahres eine negative Stellungnahme ab.



"Wie sich jetzt herausstellt, hat das Amt Nauen-Land bestimmte Fristen verschlafen. Das führte dazu, dass das Bauordnungsamt des Landkreises grünes Licht gab", beschwert sich die Bürgermeisterin.

Tatsächlich schmorte die negative Stellungnahme von Markee von August bis Anfang Oktober 2000 im Amt. Erst am 5. Oktober wurde sie auf Nachfrage hin an die Genehmigungsbehörde geschickt. Zu spät, um berücksichtigt zu werden.

Amtsdirektor Richard Heynisch, damals noch gar nicht im Amt, räumt formelle Fehler der Verwaltung ein. "Aber rein inhaltlich hätten wir diesen Mast im Außenbereich nicht verhindern können." Zuständige Fachbehörde sei das Amt für Immissionsschutz, was keine Bedenken hat.

Heynisch gibt eine Mitschuld an der Sachlage auch der Bahn AG. "Ursprünglich gehörte das Grundstück zu den Ausgleichsflächen für Aufforstungen, die im Zuge des Schnellbahnausbaus ausgewiesen sind. Also war klar, dass es dort keine Baugenehmigung geben kann. Dass die Bahn die Ausgleichsflächen verändert hat und dieses Grundstück rausgefallen ist, haben wir nicht rechtzeitig erfahren."