Zahl der Krippenkinder steigt weiter
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
MARKEE. Die Kita "Kunterbunt" in Markee ist jetzt für die Betreuung von Krippenkindern besser gerüstet. Toiletten und Waschbecken wurden verändert.
Für Jennyfer, Nicklas und Luna (alle vier Jahre alt) ist das Händewaschen jetzt kein Problem mehr. Im Sanitärbereich der oberen Etage der Markeer Kita "Kunterbunt" gibt es zwei tiefer gelegte Waschbecken. Statt 80 hängen sie nur noch 65 Zentimeter über dem Boden. Gleich daneben sind auch die Toiletten so verändert worden, dass sie die Krippenkinder mühelos benutzen können. "An zwei Tagen hat die Wachower Firma Mattausch hier alles umgebaut", freut sich Kita-Leiterin Heike Riegel. Rund 4000 Euro musste die Stadt Nauen als Eigentümer des Gebäudes investieren.
Um dieses zusätzlich benötigte Geld hatte es Streit zwischen Kita und Stadtverwaltung sowie im Nauener Sozialausschuss gegeben. Letztlich entschied sich der Ausschuss aber dann dafür, die Summe für die Markeer Einrichtung locker zu machen (MAZ berichtete).
Alle 62 Plätze in der Markeer Einrichtung, die von einem Elternverein geführt wird, sind derzeit belegt. Ein Drittel der Kinder kommen aus der Kernstadt Nauen, 16 Knirpse sogar aus nicht zu Nauen gehörenden Orten wie Falkenrehde, Ketzin oder Wustermark. "Das zeigt doch, dass es stimmt in unserem Haus", meint die Kita-Leiterin stolz.
Anfang 2008 sah das etwas anders aus. Weil plötzlich die Hortkinder in Halbtagsschulen auch nachmittags betreut wurden, sank die Kinderzahl in der Markeer Kita auf etwa 35. "Wir mussten etwas tun, sonst hätten wir Erzieherinnen entlassen müssen", erinnert sich Heike Riegel. Also nahm die Kita mehr Krippenkinder ab einem Jahr auf, "so wie es die Betriebserlaubnis aus dem Jahr 2003 vorsieht." Inzwischen ist man bei mehr als 20 angekommen, ab September werden es 30 sein. Nur war das Haus "Kunterbunt" eben baulich auf solche kleinen Kinder nicht vorbereitet.
Der verantwortliche Sachgebietsleiter für Kitas und Schulen in der Verwaltung Reinhard Fischer bemängelte fehlende Absprachen mit der Stadt über die Veränderungen in der Altersstruktur. Das weist die Kita-Leiterin zurück: "Wir haben Anfang 2008 schriftlich der Stadt mitgeteilt, dass wir verstärkt Krippenkinder aufnehmen werden." Als sich bei der Stadt niemand dafür zu interessieren schien, bat der Vorstand des Elternvereins schließlich die Ländliche Wählergemeinschaft Nauen (LWN) um Hilfe.
"Der jetzige Umbau des WC-Bereiches kann aber nur der erste Schritt sein", sagt Heike Riegel. "Uns fehlt noch krippengerechtes Mobilar und so schnell wie möglich ein Anbau an das Gebäude, um bessere Arbeitsbedingungen für die Erzieherinnen zu bekommen. Es gibt einfach keinen Raum für Teambesprechungen oder Elterngespräche. Diese Dinge finden im Flur oder in der Küche statt", beklagt die Leiterin. Was die Möbel angehe, erklärte Reinhard Fischer, könne der Elternverein in Absprache mit der Stadt beim Landkreis Geld beantragen."