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Für Sanitärumbauten erhält die Kita Geld. Ihr wird aber vorgeworfen, einfach Tatsachen geschaffen zu haben

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: ANDREAS KAATZ

NAUEN. "Das Verhältnis zwischen Kita und Stadt war mal richtig gut. Davon ist aber nicht mehr viel übrig", resümierte Thomas Lück (Linke) am Montag im Sozialausschuss. "Es ist schade, wenn man sieht, wie viel Porzellan zerschlagen worden ist."

Es geht um die Kita "Kunterbunt" in Markee, für die der Ausschuss zähneknirschend, aber letztlich einstimmig eine Summe von 4000 Euro für Umbaumaßnahmen bewilligte. Die Einrichtung in freier Trägerschaft verfügt über 62 Betreuungsplätze, davon entfallen die meisten auf Kinder im Kindergartenalter. Deren Anzahl blieb mit etwa 35 über die Jahre relativ konstant. Doch während früher die Hortkinder die zweite Schwerpunktgruppe bildeten, sind es jetzt die Krippenkinder bis drei Jahre. Deren Zahl wuchs von anfangs sechs auf nun 20.


Das Problem: die räumlichen Voraussetzungen sind dafür nicht gegeben, sagt Kita-Leiterin Heike Riegel. Denn die Waschbecken hängen für die Kleinen zu hoch, die Toiletten sind zu groß. Aus dem Grunde richtete die Kita schon im Januar einen Hilferuf an die Stadtverordneten. Denn es wird Geld benötigt, um die dringend nötigen Umbauten zu realisieren.

Gar nicht begeistert von diesem Ansinnen war die Stadtverwaltung. Der für Bildung zuständige Fachbereichsleiter Reinhard Fischer fühlte sich überrumpelt. Erst würden Tatsachen geschaffen und dann Geld von der Stadt verlangt - so der Vorwurf. Er hätte sich eine bessere Abstimmung gewünscht.

Heike Riegel kontert indes, dass sie die Stadt schon Anfang 2008 über die zu erwartenden Veränderungen informiert habe. Denn dass verstärkt kleinere Kinder aufgenommen wurden, sei nicht ihre Schuld. Durch die Regelungen zum Ganztagsunterricht war vorgeschrieben, dass die Hortbetreuung direkt in den Schulen zu erfolgen hat. Die Kita verfügte damit plötzlich zwangsläufig über mehr Platz als ihr lieb war. "Wir waren die Leidtragenden", sagt die Leiterin, die sich umgehend um Ersatz bemühte. Noch mehr Eltern aus der Region schickten fortan ihre Kleinsten dorthin.

Fischer indes sieht jetzt den Gleichheitsgrundsatz verletzt. Gäbe es doch in den Kitas der Stadt einen Sanierungsstau, der abzubauen ist. Zudem habe Nauen schon jetzt mit den 216 Krippenplätzen mehr als Prognosen des Kreises für 2013 vorsehen. Zumal auf dem Da-Vinci-Campus eine weitere Kita geplant ist, mit 20 Krippenplätzen.

Ausschussvorsitzender Manuel Meger (LWN) schätzte ein, dass die Markeer Kita mit ihrer Vorgehensweise einen Fehler gemacht habe. Trotzdem sollte man die Maßnahme durchführen. Die Linke schlug vor, das Geld vorübergehend aus einem Topf für Träger der Wohlfahrtspflege zu nehmen. Alle waren sich letztlich einig, dass die Kinder nicht unter dem Streit leiden sollten.