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Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: AK

MARKAU. Ein besonderes Jubiläum begeht dieser Tage die evangelische Pfarrkirche St. Nikolai zu Markau. Vor 300 Jahren wurde sie geweiht – als Nachfolgebau eines Gotteshauses, das dem 30-jährigen Krieg zum Opfer gefallen war. Nur der Turm blieb stehen. Auf den Grundmauern entstand jene Kirche, die noch heute zur Andacht einlädt.

Wie Pfarrerin Angela Johannes sagte, seien nach dem 30-jährigen Krieg ebenso wie die Markauer auch andere Kirchen neu errichtet worden – etwa jene im Nachbardorf Markee. Deren Kirchweihe erfolgte 1697, wovon eine Urkunde zeugt. Die der Markauer ist leider nicht mehr vorhanden. Doch man könne wohl davon ausgehen, sagt Pfarrerin Johannes, dass auch in diesem Falle das Gotteshaus errichtet wurde, um Gott zu danken, nachdem sich die Menschen von den Kriegswirren erholt hatten. So heißt es nämlich sinngemäß in der Kirchweihurkunde von Markee.


"Die Markauer Kirche verfügt über eine barocke Innenausstattung und ist eine der schönsten barocken Dorfkirchen in Brandenburg", schwärmt Angela Johannes. Leider ist das Gotteshaus in keinem berauschenden Zustand. "Vor allem seit 1910, als der Kirchenpatron nicht mehr am Ort war, hat sie unter Vernachlässigung gelitten." Käferbefall und Feuchtigkeit im Mauerwerk sind zu beklagen. Die Fenster müssten alsbald erneuert werden. Viel Arbeit, damit die Kirche auch die nächsten Jahrhunderte überstehen kann. Und so will die Pfarrerin auch mit Hilfe von Konzerten in der Kirche Geld für die dringendsten Arbeiten organisieren.

Mit einem Gottesdienst wurde die 300. Kirchweihe gefeiert, die Predigt hielt Superintendent Hans-Ulrich Schulz. Anschließend war ein Gemeindefest geplant. "Doch es hat leider wegen des Regens nicht stattgefunden", bedauerte Angela Johannes. Nur wenige Gemeindemitglieder trotzten der Witterung. Wer aber kam, bereute es nicht. Denn im Feuerwehrhaus zeigte der Verein "Historisches Paretz" großformatige Zeichnungen der Kirche – angefertigt von Architekt Karl August Henry in seiner Studentenzeit. Die Zeichnungen, auf denen unter anderem ein Grundriss, der Altar und die Patronatsloge zu sehen sind, gehören zu seinem Nachlass, den der Verein geerbt hatte. "Es ist wirklich beeindruckend", so die Pfarrerin.