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Am Forellenteich Markee haben die Fisch-Esser die Qual der Wahl

Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: WERNER SCHMIDT

MARKEE. Nach dem Festschmaus der vergangenen Tage rückt jetzt das Silvestermenü in den Mittelpunkt. Dabei steht Fisch ganz oben auf der Speisekarte. Von Wels, über Forelle bis zum Karpfen ist am Teich an der B 5 alles im Angebot.

Zu Silvester steht bei Daniel Duchek der traditionelle Karpfen auf dem Tisch. Aber den holt sich der passionierte Angler in Phoeben. Bis dahin aber wird der Kraftfahrer möglicherweise noch mal am Teich von Manfred Sauerbaum in Markee stehen und nach Forellen angeln. Duchek weiß nicht, dass er auch hier seinen Silvesterkarpfen kaufen kann. Spiegelkarpfen aus Mecklenburg-Vorpommern sind es, zwischen 1,5 und fünf Kilo das Stück. Lebend oder schon ausgenommen. Sie schwimmen in einem abgegrenzten Teil des Teichs südlich der B 5.


Es herrschen minus vier Grad Celsius, als Duchek am Markeer Forellenteich seine Angeln ausgeworfen hat. Zwei Schichten Kleidung aus Pullover und einer dicken Jacke schützen ihn: "Das ist doch nicht kalt. Diese Temperaturen schrecken mich nicht ab", sagt er. Es sei der Ehrgeiz nach Fisch, der ihn antreibe. "Ich bin angelkrank." Trotzdem kann er sich seinen Silvesterkarpfen nicht selbst fangen, denn "im Winter befällt die Fische eine Starre und Bewegunglosigkeit, die sie hindert, nach dem Köder zu schnappen", weiß Duchek.

"Bei Wassertemperaturen ab neun Grad stellt der Karpfen fast alle Aktivitäten ein", ergänzt Fischzüchter Dominik Sauerbaum. Der 22-Jährige und dessen Vater Manfred betreiben seit 1998 den Angelteich, der zu DDR-Zeiten zur Karpfenzucht und als Wasserspeicher zur Bewässerung der umliegenden Felder diente. In dem fast 30000Quadratmeter großen Teich schwimmen inzwischen neben Karpfen noch Störe, Welse und verschiedene Forellenarten. Das hat auch schon manche Prominenz an die B 5 gelockt. Der russische Botschafter sei schon hier gewesen, der Botschafter aus Dubai ebenfalls, berichtet Dominik Sauerbaum.

Was aus dem Teich geangelt wird, muss ersetzt werden. Karpfen vermehren sich auf natürliche Weise, den Forellen fehlen dafür die Voraussetzungen; ihr Bestand wird mit Tieren aus Zuchtanlagen ergänzt. Die Mehrzahl kommt aus Dänemark. Für die Nachzucht von Forellen sind die Dänen offenbar eine ähnlich sprudelnde Quelle wie die Holländer für Tulpen.

Als "hilfsbereit, freundlich, höflich" beschreibt Jürgen Hentzke die Sauerbaums. Der Berliner Hentzke kennt sie seit 1998. Er hat in Ketzin eine Datsche und stellt fest: "Es hat sich in den vergangenen Jahren alles positiv entwickelt. Der Teich ist sehr sauber. Ich kenne andere Gewässer - nein Danke", sagt er und verzieht dabei unangenehm berührt das Gesicht.

Sauerbaum Junior hat noch große Pläne. Die Terrasse soll ausgebaut werden, und ein Fischbistro entstehen. Außerdem habe er ja die Zubereitung von Fisch in allen Variationen gelernt: räuchern, braten, einlegen: "Vom Rollmops bis zum Brathering kann ich alles machen."

info Zu erreichen ist der "Angelteich im Winkel" über Bredow. Man überquert die B 5 und fährt im Kreisverkehr die zweite Abfahrt ab, die nur für landwirtschaftlichen Verkehr geöffnet ist.