Markeer Förderschüler gewannen Kreativwettbewerb des JAW Nauen
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
NAUEN. Genau drei Stunden hatte es gedauert, bis um 11.30 Uhr die drei europäischen Gerichte ofen- oder kühlschrankfertig vorbereitet waren: italienischer Salat, griechischer Blumenkohlauflauf und der französische Nachtisch Mousse au Chocolat. Der 15-jährige Patrick stand geschafft in der großen Küche des Jugendaufbauwerkes Nauen und meinte: "Es war schön aber sehr anstrengend."
Mit ihm hatten sich weitere sieben Mädchen und Jungen der Oberstufe der Havellandschule Markee sowie Klassenlehrerin Waltraud Pirch ins JAW begeben, um den ersten Teil eines Preises "einzulösen" - und das war ein Kochtag.
Mitte Februar hatte das Team der "Villa Grenzenlos" des JAW alle Nauener Schulen zu einem Kreativwettbewerb aufgerufen. "Leider beteiligten sich neben dem JAW und der Havellandschule nur noch die Arco-Oberschule, so dass insgesamt sieben Beiträge eingereicht wurden", beklagte gestern Projektleiterin Petra Schmollack. Die Markeer Förderschule holte den Sieg in der Kategorie Schulklasse mit einem 70 mal 50 Zentimeter großem Relief "Freundschaftsbaum". Die Klassenlehrerin erklärte: "Es ist ein Kunstwerk aus Seide und Styropor, auf dem die Kinder ihre Gipsfingerabdrücke hinterlassen haben." Wer es sich mal ansehen möchte, kann das in der Villa Grenzenlos (altes Schützenhaus) in der Graf-Arco-Straße 9 tun. Die Sieger aus Markee dürfen nun eine Tagestour nach Berlin unternehmen und in der Holzwerkstatt des JAW einen Kreativnachmittag gestalten.
Gestern ging es aber zunächst um das gemeinsame Kochen. Von 8.30 Uhr an waren die Förderschüler im Einsatz. "Sie haben Zutaten aus dem Lager mit ausgesucht, haben dann unter Anleitung geschnippelt und werden hoffentlich beim Essen den Lohn ihrer Arbeit genießen", sagte Hobbykoch Sven Petruschka vom Team "Villa Grenzenlos". Er bereite die Rezepte auf A 4 -Blättern so vor, dass die Förderschüler sie auch verstehen konnten. "in jeder kleinen Gruppe war zudem ein Kind, dass lesen kann", ergänzte Waltraut Pirch. Sie freute sich, dass alle gut miteinander harmonierten, "obwohl die Kinder sich in fremder Umgebung oft nicht wohl fühlen."
Mit einer Überraschung wartete dann "Küchenchef" Sven Petruschka auf: "Wenn alle gegessen haben, treffen wir uns in der Küche wieder - zum Abwaschen."