Christuskirche Markee bekommt neues Dach / Lietzower Gotteshaus in Warteschleife
Quelle: Märkische Allgemeine, Verfasser: JENS WEGENER
MARKEE/LIETZOW. Der Turm der Markeer Christuskirche strahlt seit Frühjahr 2003 in neuem Glanz. Die Schönheitskur für rund 75 000 Euro war aus dem Bund-Länder-Programm "Dach und Fach", zu zwei Dritteln, und zu einem Drittel von der Kirchengemeinde finanziert worden.
Auf dem gleichen Weg, so hoffte Pfarrerin Angelika Johannes, sollte in diesem Jahr das Dach erneuert werden. "Ob das noch gelingt, ist fraglich, weil die Maßnahme zu 35 Prozent bis zum 15. Dezember abgerechnet werden muss." Angelika Johannes beschwert sich über eine ungenügende Informationspolitik der Brandenburger Ministerien und der Oberen Denkmalschutzbehörde. Grund ihrer Vorwürfe: Das Förderprogramm "Dach und Fach", angesiedelt beim Kulturministerium, ist ausgelaufen. Als Ersatz wurde die Förderrichtlinie "ILE - Integrierte ländliche Entwicklung" geschaffen. Dafür zuständig war in Brandenburg zunächst das Landwirtschaftsministerium und jetzt das Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz. "Weil der eine nichts vom anderem weiß, sind unsere gestellten Förderanträge für das Kirchdach beim Kulturministerium verkümmert", sagt Angelika Johannes. "Woher soll die Kirchengemeinde Markee wissen, dass es ein neues Programm gibt? Ein Anruf hätte doch genügt. Oder die Obere Denkmalschutzbehörde in Wünsdorf hätte ein Zeichen geben müssen."
Über das Kirchliche Bauamt habe sie schließlich im Sommer von ILE erfahren. Nun fehlten aber noch die Formulare für die Fördermittel. "Die standen seit April im Internet", hält Ministeriumssprecher Jens-Uwe Schade entgegen. Doch die Markeer Pfarrerin hat keinen Internetzugang.
Letztlich landeten die Förderanträge am 8. Oktober beim zuständigen Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Brieselang. Dort ist Mitarbeiter Jürgen Tack gerade dabei, "den Zuwendungsbescheid für die Markeer Kirche zu erstellen".
"Wenn alles klappt", sagt die Pfarrerin, können wir Anfang Dezember mit dem Bau beginnen und alle vorgegebenen Termine halten, weil wir keine Sonderanfertigungen brauchen. Aber für die Lietzower Kirche, wo der Ostgiebel saniert werden muss, sieht es schlecht aus. Dort sind bestimmte Formsteine erforderlich. Und das dauert."